Archiv der Kategorie: gute Beispiele

Breiter Radfahrstreifen für die Landgraf-Georg-Straße

Die Landgraf-Georg-Straße ist eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße in Darmstadt und “die” östliche Ausfallstraße. Sie hatte zwei Fahrstreifen je Richtung, dazu eine Busspur, und Teil der Bundesstraße 26.

Anfang August 2020 wurde die Straße stadtauswärts umgestaltet: Der untermaßige Bordsteinradweg wurde dem Radweg zugeschlagen, der Parkstreifen sowie der wurde zu einem Radweg ummarkiert, zum Schutz wurden Fahrradbügel und Baken montiert.

Die entsprechende Planung wurde mit Vorlage 2020-0143 vom Magistrat und der Rahmenplan mit Vorlage 2020-0184 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Querschnitt nach der Flächen-Neuaufteilung. Quelle: Anlage 3 der Magistratsvorlage.

Es gab keine bauliche Umgestaltung, sondern lediglich Markierungsarbeiten und Einbau von Elementen.

Videobefahrung:

Im Folgenden zitiere ich die Begründung zur Magistratsvorlage:

Ausgangslage:

Die Landgraf-Georg-Straße zwischen Holzstraße und Teichhausstraße ist eine wichtige Hauptverkehrsstraße und für den Radverkehr eine wichtige Verbindungsstrecke aus der Innenstadt in den Darmstädter Osten. Der bestehende bauliche Radweg entspricht allerdings nicht den gültigen Regelwerken und nicht den Anforderungen der beschlossenen Radstrategie (Vorlagen Nr. 2019/0157). Die Radverkehrsanlage ist deutlich zu schmal und hat keinen Sicherheitstrennstreifen zu den angrenzenden Parkständen. Dadurch werden Radfahrende beim unachtsamen Öffnen von Autotüren gefährdet. Außerdem ist der angrenzende Gehweg im Bereich der Gastronomiezeile für die Zahl der zu Fuß Gehenden und die vorhandene Außengastronomie zu schmal. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse weichen zu Fuß Gehende auf den Radweg aus, wodurch es zu Konflikte mit dem Radverkehr kommt. Durch die mangelhafte Infrastruktur werden folglich verschiedene Gefahrenpunkte, insbesondere für die besonders schutzwürdigen Verkehrsteilnehmenden (Fuß- und Radverkehr), hervorgerufen.

Im Oktober 2019 wurde die Fahrbahndecke stadtauswärts zwischen Holzstraße und Teichhausstraße saniert. Aus diesem Anlass wurde die Möglichkeit geprüft, die oben genannte Situation zu verbessern. Nach der Sanierung wurde der Bestand deshalb mit einer leicht wieder entfernbaren Folie markiert. Die vorliegende Planung bietet die Möglichkeit mittels Markierung und Beschilderung eine zeitnahe und kostengünstige Verbesserung zu erreichen.

Grundzüge der Planung:

Die Planung sieht vor, den Radverkehr auf Fahrbahnniveau zu verlegen und separiert zu führen. Der ehemals bauliche Radweg soll als Gehweg genutzt werden, wodurch der Fußverkehr deutlich mehr Platz erhält und die Aufenthaltsqualität gestärkt wird. Auf der Strecke zwischen den Knotenpunkten wird der Kraftfahrzeugverkehr zukünftig auf einem, statt auf zwei Fahrstreifen geführt. Die angrenzenden Kreuzungen Landgraf-Georg- Straße/Holzstraße und Landgraf-Georg-Straße/Teichhausstraße verbleiben größtenteils im Bestand.

Planung: Die Gesamtmaßnahme basiert auf der Möglichkeit, den Kfz-Verkehr auf der Strecke mit nur einem Fahrstreifen abzuwickeln. Die Verkehrsbelastung auf der Landgraf-Georg-Straße stadtauswärts ergibt sich maßgeblich aus den aus der Holzstraße in die Landgraf-Georg- Straße einbiegenden Kraftfahrzeugen. Da dort im Bestand nur auf einem Fahrstreifen abgebogen wird, wird im nachfolgenden Streckenabschnitt ebenfalls lediglich ein Fahrstreifen benötigt. Die Richtlinien sehen bei der dortigen Verkehrsbelastung ebenfalls nur einen Fahrstreifen vor. Davon ausgehend wurde an mehreren repräsentativen Tagen eine Verkehrsbeobachtung vorgenommen. Diese bestätigte die Machbarkeit einer einstreifigen Kfz-Führung.

Der Radstreifen erhält eine nutzbare Breite von 2,30 Meter bzw. 2,40 Meter, was ein Nebeneinander fahren oder Überholen zweier Radfahrenden ermöglicht. Der Radverkehr wird soweit möglich vom ruhenden und fließenden Kfz-Verkehr durch einen Sicherheitstrennstreifen und bauliche Elemente getrennt, sodass eine sichere und attraktive Radführung entsteht.

Wie auch im Bestand fährt der ÖPNV in der Planung stadtauswärts gemeinsam mit dem Kfz- Verkehr auf einem Fahrstreifen. Auf der Höhe Jugendstilbad wechselt der ÖPNV dann auf den separaten Busfahrstreifen, der sich in der Mitte der Straße befindet. Die Fahrstreifenanzahl im Zulauf zur Kreuzung Teichhaustraße verbleibt wie im Bestand. Der Kfz-Verkehr kann folglich weiterhin problemlos abfließen, weshalb keine Beeinträchtigungen für den ÖNPV zu erwarten sind. Der Busfahrstreifen stadteinwärts wird nicht verändert. Ein zukünftiger Ausbau der Haltestelle Jugendstilbad wird durch die vorliegende Maßnahme nicht behindert. Die Pausenplätze der Linienbusse in Höhe des Jugendstilbades sind betrieblich weiterhin für zwei Gelenkbusse erforderlich und wurden in der Planung berücksichtigt.

In Höhe der Merckstraße wird neben der bestehenden Fußgängermittelinsel eine Querungshilfe für den Radverkehr vorgesehen. Das trägt dem Querungsbedarf in Nord-Süd- Relation an dieser Stelle Rechnung. Durch diese Maßnahme wird zugleich die Breite der Fußgängermittelinseln erhöht. Durch die Fahrstreifenreduktion auf der südlichen Seite müssen nicht mehr zwei Kfz-Fahrstreifen wie im Bestand, sondern nur noch ein Kfz- Fahrstreifen gequert werden. Die Querung der Landgraf-Georg-Straße wird damit auch für Fußgänger sicherer und bequemer.

Die anliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe wurden bezüglich ihrer Anlieferung befragt. Die Mehrheit wird derzeit über den parallel verlaufenden Würthweg beliefert. Somit hat die vorliegende Planung darauf keinen Einfluss. Lediglich vier Gastronomiebetriebe in Höhe der Kaplaneigasse werden von der Landgraf-Georg-Straße aus beliefert. Aus diesem Grund soll in diesem Bereich eine Ladezone eingerichtet werden.

Im Bestand besteht das öffentliche Parkraumangebot entlang der Südseite der Straße aus 23 Kfz-Stellplätzen und einem Radständer für sechs Fahrräder. Motorradstellplätze sind nicht vorhanden. In der Planung wird das Angebot in 13 Kfz-Stellplätze, 29 Anlehnbügel für 58 Fahrräder und neun Motorradstellplätze verändert. Fünf an private Nutzer vermietete Kfz- Stellplätze auf öffentlichem Grund entfallen planungsbedingt. Die Kündigungen dazu wurden eingeleitet.

Unabhängig der vorliegenden Maßnahme wurde 2019 die Auslastung der Kfz- Parkmöglichkeiten im Quartier erhoben. Demnach bestehen ausreichend Parkreserven, insbesondere auf dem westlichen Mercksplatz. Die Parknachfrage des Radverkehrs verteilt sich auf die Gastronomiezeile, insbesondere in Höhe der Kaplaneigasse kommt es zu Nachfragespitzen, die das Angebot um ein vielfaches übersteigen.

Um den Straßenraum – etwa für das Heinerfest – flexibel nutzen zu können, werden alle Einbauten auf Fahrbahnniveau mit Bodenhülsen verbaut. Dadurch können die Einbauten bei Bedarf ohne großen Aufwand temporär entfernt werden.

Mit der Realisierung dieser Maßnahme können die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr sowie die Aufenthaltsqualität im Straßenraum deutlich verbessert werden. Da nur mit Markierungen und kleineren Einbauten gearbeitet wird, kann die Maßnahme zügig umgesetzt werden.

Weitere Projekte:

In Zukunft soll der südliche Seitenbereich baulich angepasst werden. Eine entsprechende Umplanung muss dafür noch begonnen werden.

Der ehemalige bauliche Radweg ist durch einen leichten Höhenversprung vom Gehweg getrennt. Dieser soll entfernt und eine ebene Fläche geschaffen werden. Auch die Einmündung Kaplaneigasse könnte dann aufgepflastert werden. Da es sich dabei um eine umfangreichere Maßnahme handelt, soll diese im Rahmen eines separaten Projekts bearbeitet werden. Durch diese Trennung kann die vorliegende Planung ohne zeitliche Verzögerungen umgesetzt werden.

Die östlich angrenzende Kreuzung Landgraf-Georg-Straße/Teichhausstraße/Pützerstraße ist aktuell als Modellprojekt zum Umbau zu einer „Holländischen Kreuzung“ vorgesehen. Da in diesem Projekt der gesamte Kreuzungsbereich betrachtet und beplant werden soll, wurde dieser Bereich in der vorliegenden Maßnahme nicht angepasst.

Die Oberfläche des baulichen Radwegs auf der Straßenseite stadteinwärts soll voraussichtlich Ende 2020 saniert werden. Somit wird die Befahrbarkeit auch in der Gegenrichtung zeitnah verbessert. Diese Maßnahme verhindert keine zukünftige Überplanung der Radführung stadteinwärts.

Verkehrsversuch Neckarstraße – Videobefahrung

Die Neckarstraße ist eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße mitten in Darmstadt.

Sie ist Teil der Bundesstraße 3 und Teil einer Nord-Süd-Achse durch Darmstadt. Sie hat zwei Fahrstreifen je Richtung.

Im Rahmen eines Verkehrsversuches wurde im Oktober 2020 ein Fahrstreifen je Richtung in einen Radverkehrsstreifen umgewandelt.

Der Verkehrsversuch soll mindestens 6 Monate laufen.

Videobefahrung vom 17. Oktober 2020:

Richtung Norden

Richtung Süden

Zum Vergleich eine Videobefahrung von Dezember 2015:

Richtung Norden

Richtung Süden

neue Stellplatzsatzung ist vorbildlich

Wer ein Gebäude errichtet, muss Stellplätze für Kfz und Abstellplätze für Fahrräder nachweisen. Dies ist in der kommunalen Stellplatzsatzung vorgeschrieben.

Nur: wie viele Stellplätze sind zu errichten? Und welche Auswirkungen hat es auf die Verkehrsmittelwahl?

Ich sehe es so: Wenn es viele Parkplätze auf dem Grundstück gibt, ist einerseits weniger Platz für Grün und Kinderspiel, andererseits ist das Auto ganz in der Nähe der Wohnung.

Wenn das Auto ganz in der Nähe ist, wird es auch häufig genutzt.
Wenn das gesellschaftliche Ziel ist, dass weniger Auto gefahren wird, sollte das Auto möglichst weit weg von der Wohnung parken.

Der Mensch nutzt (in der Regel) das Verkehrsmittel, welches am wenigsten Kalorien verbraucht. Damit man die Straßenbahn benutzt, muss der Weg zum Auto länger sein als zur Straßenbahnhaltestelle. So hat man sein Gehirn ausgetrickst. Denn der Fußweg zur Straßenbahn verbraucht nicht so viel Energie wie der Weg zum Auto.

Die Stellplatzsatzungen der hessischen Kommunen unterscheiden sich erheblich. Ein 2015 von mir erstellter Vergleich der Stellplatzsatzungen ergab pro Wohneinheit im Mehrfamilienhaus 0,7 (Offenbach) – 2,0 (Friedrichsdorf) Stellplätze.

In Darmstadt waren es bislang 1,2 Stellplätze.
Wenn die Stadtverordnetenversammlung am 18. Juni der Vorlage 2019/0145 zustimmt, werden es zukünftig 0,9 Stellplätze sein.

 In der neuen Stellplatzsatzung stehen einige Highlights:

  • In Gebieten mit guter ÖPNV-Anbindung reduziert sich die Zahl der herzustellenden Stellplätze.
  • Alternativ können mehr Fahrradabstellplätze errichtet werden.
  • Falls ein Gebäude aufgestockt wird, muss dafür kein Stellplatz nachgewiesen werden.
  • Wenn es im Stadtteil eine Parkraumbewirtschaftung gibt, entfällt die Pflicht zur Stellplatzschaffung.
  • Es müssen mehr Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Für Mehrfamilienhäuser z.B. 2,5 statt 2 pro Wohneinheit.

 

Kein toleriertes Gehwegparken in Karlsruhe mehr

Karlsruhe macht Ernst: Ab sofort gibt es fürs illegale Gehwegparken Knöllchen.

Die Lokalpresse berichtet:

https://www.ka-news.de/parken-karlsruhe./

Über das Projekt habe ich bereits hier berichtet:

Gehwegparken – Vorbild Karlsruhe

Einige Zahlen: 17..20 Überwachungskräfte, täglich 720 / 530 / 460 / 370 Verwarnungen.

Oft zu hören seien Aussagen wie “Endlich freie Gehwege für Fußgänger” und “Jetzt gibt es endlich Transparenz und eindeutige Regeln.”

Weitere Einbahnstraßen freigegeben

Hurra, die Stadt Darmstadt wird bald weitere Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung freigeben:

Roßdörfer Straße, Gutenbergstraße und ein Teilstück der Pädagogstraße.

Bereits jetzt sind freigegeben: Weyprecht- und die Riedeselstraße sowie die Steinackerstraße.

Quelle: https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/radeln-entgegen-der-fahrtrichtung_19907621

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Grünen bringen ökologisches Grundeinkommen ins Gespräch

Zitat aus heutigen Zeitungen:

Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte, mit dem Klimaschutzgesetz müsse auch eine CO2-Bepreisung kommen. Ein Teil der Einnahmen solle dann als Energiefeld pro Kopf wieder ausgezahlt werden. “Davon würden vor allem Haushalte mit kleineren Einkommen und geringerem CO2-Fußabdruck sowie Familien profitieren.”

Ich freue mich sehr über diese öffentliche Thematisierung eines ökologischen Grundeinkommens.
Ulrich Schachtschneider hatte diese Idee bereits im Jahr 2014 in seinem Buch “Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen” beschrieben.

Schachtschneider nennt seine Theorie “Tax and Share”.
Einen Überblick über das Buch gibt es bei der Encyclopaedia.
Eine Abhandlung zum Thema hat Schachtschneider auf der Degrowth 2014 gehalten.
Schachtschneider hat seine Theorie in einem Vortrag erläutert.
In meiner Radiosendung “Global denken – Lokal handeln” habe ich das Buch rezensiert (ab Minute 27:55).

** Update 26. Januar: auf heise.de ist ein Artikel zum Thema erschienen. **

Legalisiertes Gehwegparken in Darmstadt: Klage droht

Das legalisierte Gehwegparken wird in Darmstadt auch bei sehr engen Restgehwegbreiten eingerichtet.

Ein Beispiel ist die Hermannstraße vor der Mornewegschule (Grundschule).

Die Hessenschau berichtete heute ausführlich darüber:

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/verein-verklagt-darmstadt-wegen-zugeparkter-buergersteige,darmstadt-gehweg-klage-100.html

Zitate aus dem Artikel:

Mit dem Segen der Stadt zugeparkte Gehwege – dieses Problem sei in Darmstadt verbreitet, sagt Stephan Voeth vom Verein Wegerecht. Der sieht das Recht auf seiner Seite und bereitet eine Klage vor dem Verwaltungsgericht vor.

Darmstadts Bürgermeister Rafael Reißer (CDU), der als Ordnungsdezernent für die Parkraumüberwachung zuständig ist, hält das für unrealistisch: “Wenn wir das so machen, fallen in den Stadtteilen rund 50 Prozent der Parkplätze weg.“ Weil der Parkplatzbedarf aber ohnehin schon so groß sei, dulde man das Gehwegparken, solange eine gewisse Restbreite verbleibe.

Ergänzung 19.10.: nun hat auch das Darmstädter Echo berichtet.

Legalisiertes Gehwegparken in der Hermannstraße im Oktober 2018. Restgehwegbreite 90 cm. Die Mauer gehört zur Mornewegschule.

 

Gerichtsentscheidung: kein kostenloses Parken in Frankfurt

Paukenschlag für Frankfurt: das kostenlose Abstellen von Autos soll beendet werden. Das fordert das Verwaltungsgericht Wiesbaden in seiner Urteilsbegründung (leider nicht öffentlich) zum Dieselfahrverbot Frankfurt.

Die Urteilsbegründung ist in einem Artikel der FR zusammengefasst.

Zitat aus dem Artikel bzw. dem Urteil:

„Die Reduzierung beziehungsweise Abschaffung kostenlosen Parkraums dürfte zu einer erheblichen Abnahme des innerstädtischen motorisierten Individualverkehrs, insbesondere des Parksuchverkehrs, und somit zu einer signifikanten Minderung des NO2-Belastung führen, selbst wenn die Minderungswirkung durch die Beteiligten nicht konkret beziffert wurde“

Und weiter:

„In diesem Zusammenhang erscheint auch ein Hinwirken auf die Einführung höherer Bußgelder, die insbesondere über den erhobenen Parkgebühren liegen sollen, ratsam“,

++ Update 7.2.2019: Die Hessenschau berichtet von vorbereitenden Arbeiten an Parkgebühren und Tempolimits ++

Pali-Parkplatz bald nur noch für Fahrräder

14 Kurzzeitparkplätze am Pali-Parkplatz (zwischen dem Cityring und dem zentralen Luisenplatz) sollen einem Fahrradparkhaus weichen. So steht es in einer bislang unveröffentlichten Magistratsvorlage – anscheinend wurde da etwas vorab geleakt, und im Echo steht es auch schon ganz prominent.

Es gibt sogar bereits eine Unterschriftensammlung gegen den Wegfall der Parkplätze.

Offiziell ist der Wegfall der Parkplätze ein notwendiges Übel. Ich freue mich allerdings, dass es etwas unattraktiver wird, mit dem Auto in Darmstadts Innenstadt zu fahren. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Transformation von der Autostadt zur Fahrradstadt.

Dass die Engel-Apotheke dann nicht mehr direkt mit dem Auto angefahren werden kann, ist aus meiner Sicht kein Problem für die Versorgung mit Medikamenten: Es gibt ja etliche auto-erreichbare Apotheken in Darmstadt.

Dass die Arztpraxen schwer erreichbar seien ohne die Parkplätze, sehe ich nicht so: Das Parkhaus am Friedensplatz ist unmittelbar benachbart, und es gibt einen Aufzug.

Aus technischer Sicht spannend finde ich das Fahrradparkhaus.
Aus soziologischer Sicht spannend finde ich die Frage, ob die Darmstädter wirklich bereit sein werden, Geld fürs Fahrradparken auszugeben.


Update 18.10.2018: Die Vorlage wurde nach heftigen Protesten im Verkehrsausschuss zurückgezogen. Oh Parkplätze,  geheiligt seid ihr!
Nun werden die bereits zugesagten Fördergelder wahrscheinlich verfallen.

Zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Luisenplatz – Fußverkehrscheck

Fußverkehrs-Check Darmstadt bei den 1. Klima- und Umweltaktionstagen

Im September 2018 gab es die 1. Darmstädter Klima- und Umweltaktionstage.

Im Rahmen der Aktionstage hat Sylke Petry vom FUSS e.V. einen Fußverkehrscheck der Stecke Luisenplatz-Hauptbahnhof angeboten.

Die Ergebnisse des Checks sind hier dokumentiert. Zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Luisenplatz – Fußverkehrscheck weiterlesen

Stadt Darmstadt will Gehwegparken regulieren

Überraschung! Nachdem viele Jahre lang quasi nichts passierte im Woogsviertel, sollen nun an einigen Straßen Parkmarkierungen aufgebracht werden.

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Damit wird die Idee der Falschparker-Aktionswoche von weGErecht e.V. aufgegriffen: Viele Straßen sind breit genug, dass alle Autos regelkonform auf der Fahrbahn parken können.

Der Text des Antrags:

Förderung des Fußverkehrs durch Vermeidung von unreguliertem Gehwegparken

Der Magistrat wird beauftragt die Straßenverkehrsbehörde zu veranlassen in den folgenden Straßenabschnitten mit ausreichender Breite zeitnah Parkflächen auf der Straße aufzuzeichnen, um die Autofahrerinnen und -fahrer vom nicht zulässigen Parken auf den Bordsteinen abzuhalten. Zusätzlich sollen wenn möglich Schilder aufgestellt werden, die auf das Verbot des Gehwegparkens hinweisen.

In einem ersten Schritt sollen folgende Straßenabschnitte angepasst werden:

  • Hochstraße (Abschnitt zwischen Kiesstr. und Nieder-Ramstädter-Straße)
  • Hoffmannstraße
  • Darmstraße
  • Roßdörfer Straße (zwischen Breslauer Platz und Beckstraße)
  • Heidenreichstraße
  • Soderstraße (Abschnitt zwischen Beck- und Heidenreichstraße)
  • Riedlinger Straße (unterer Abschnitt zum Café Chaos hin)

Begründung:
Das Parken auf dem Bordstein ist in diesen Straßen nicht  notwendig, da die Straßenbreite trotz parkender Autos ausreichend für den Durchgangsverkehr ist. Durch einen freien Bordstein wäre es für den Fußverkehr, Menschen mit Kinderwägen und mobilitätseingeschränkte Menschen einfacher zu passieren. Zudem würde kein Parkplatz wegfallen, der Parkdruck bliebe identisch.

Grundsätzlich freue ich mich sehr über den Antrag. Endlich passiert was im Woogsviertel.
Es fehlt eine Angabe, wie breit die Parkstände sein sollen. 200-210 cm sollten es aus meiner Sicht sein.
Was mich stört, ist die Einzelfallcharakteristik. -> wir machen diese und jene Straße.
Besser wäre aus meiner Sicht, es wie in Karlsruhe systematisch anzugehen. Naja.
Die Kiesstraße sollte als Schulweg übrigens vorrangig von auf dem Gehweg parkenden Fahrzeugen befreit werden. (siehe Arikel “Gehwegparken im Woogsviertel wird weiter toleriert“).

Die Stadtverordnetenversammlung hat der Vorlage am 27. September 2018 zugestimmt.

Ausserdem gibt es einen weiteren Antrag der Koalition: Die Errichtung von Quartiersgaragen soll geprüft werden. Auch diesem Antrag wurde mehrheitlich zugestimmt.

Gehwegparken – Vorbild Karlsruhe

Die Darmstädter Regelung zum Gehwegparken ist leider unterirdisch:

  • illegales Gehwegparken wird beliebig toleriert (vor allem bei “Parkdruck”)
  • legalisiertes Gehwegparken mit Restgehwegbreite 1,30 m wird von der Aufsichtsbehörde nicht beanstandet

Wie viel besser macht es da Karlsruhe:

Seit dem Jahr 2016 gibt es keine Duldungsregelung mehr, d.h. es gibt kein toleriertes illegales Gehwegparken mehr.
Statt dessen wurde die Bürgerschaft eingeladen, Straßenabschnitte zu benennen, an denen sie gerne legal auf dem Gehweg parken würde.

Dabei gibt es folgende Grundsätze:

  • Es muss hoher Parkdruck herrschen
  • Regel-Restgehwegbreite 2,50 m
  • Mindest-Restgehwegbreite 1,80 m
  • Absolutes Minimum: 1,60 m (darf auf keinen Fall unterschritten werden, Sicherheitsabstände sind nicht berücksichtigt)
  • Breite der Fahrgasse mind. 3,50 m
  • Breite der parkenden Kfz wird mit mind. 2,00 m angesetzt
  • mind. 50 cm des Gehwegs werden beparkt (d.h. bauliche Gehwegbreite mind. 2,10 .. 2,30 m)

Alternativ kann ein Gehweg aufgegeben werden unter folgenden Voraussetzungen:

  • Der Gehweg erschließt praktisch keine Hauszugänge exklusiv.
  • Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein barrierefreier Gehweg zur Verfügung.
  • Belange besonders schutzwürdiger Menschen werden stark gewichtet.

An allen anderen Straßenabschnitten wird Gehwegparken nicht mehr toleriert.

Die Stadt Karlsruhe hat eine anschauliche Broschüre herausgegeben, in der die Maßnahme ausführlich erläutert wird. (auch hier verfügbar)

Momentan wurde die Maßnahme auf ca. 50% des Stadtgebiets durchgeführt, wie hier dargestellt ist:
https://www.karlsruhe.de/b3/verkehr/automobil/gehwegparken.de

Auf der Homepage der Stadt Karlsruhe sind Pläne veröffentlicht, an welchen Straßen auf dem Gehweg geparkt wird, und welche Maßnahmen vorgesehen sind:
https://www.karlsruhe.de/b3/verkehr/automobil/gehwegparken/pruefung.de

Beispielhaft hier die Pläne für KA-Durlach:

Anfang 2018 war ich in Karlsruhe und habe den Stadtteil Neureut abgefahren. Die vorgesehenen Maßnahmen wurden gut umgesetzt, an den Straßen ohne Markierungsarbeiten wurde allerdings geparkt wie immer.

Einen Pferdefuß gibt es allerdings: Die Stadt Karlsruhe hat angekündigt, dass es erst nach Abschluss der Gesamtmaßnahme Knöllchen fürs illegale Gehwegparken gibt, also frühestens Ende 2018.. (Quelle)

 

Pützerstraße – große Verbesserung

Die Pützerstraße ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr. Umso ärgerlicher war es bisher, dort zu fahren.

Man wurde mit einer Benutzungspflicht auf eine Buckelpiste gezwungen. Im weiteren Verlauf verschwenkte der Radweg auf die Fahrbahn, bei nasser Fahrbahn war der Breitstrich kaum zu erkennen. Ausserdem führte der Radfahrstreifen ohne Sicherheitsabstand an parkenden Fahrzeugen vorbei.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Nun gibt es eine neue Asphaltdecke. Leider wurden nicht alle Unebenheiten beseitigt, dafür hätte man Bäume fällen müssen.

Der Radweg ist nicht mehr benutzungspflichtig, mit dem Dualen System wird den Autofahrern klargemacht, dass das Fahren auf der Fahrbahn zulässig ist.
(gerade heute wurde ich mal wieder von einem Autofahrer angehupt, weil ich auf der Fahrbahn gefahren bin, und nicht auf dem Gehweg – Rad frei .. Seine Argumentation: die Stadt hat Millionen Euros für Radwege ausgegeben, dann soll man sie auch nutzen)

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Der Übergang auf die Fahrbahn wurde flächig rot markiert.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Es gibt nun einen Sicherheitstrennstreifen zum Parkstreifen.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Ausserdem wurde das Gehwegparken mit Pollern unterbunden.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Fazit: wesentliche Verbesserung bei Sicherheit und Komfort!

Videobefahrung Richtung Norden

Videobefahrung Richtung Süden

Stickoxid-Belastung in Darmstadt grafisch dargestellt

Endlich auch für Darmstadt: die Stickoxid-Belastung der Atemluft wird grafisch aufbereitet dargestellt.

Station Rudolf-Müller-Anlage (geringe Belastung):

https://www.stadtluft-anzeiger.de/de/nox/82-darmstadt/124-darmstadt/

Station Hügelstraße (hohe Belastung):

https://www.stadtluft-anzeiger.de/de/nox/82-darmstadt/137-huegelstrasse

Datengrundlage sind die offiziellen Messstationen des HLNUG.

Die durchschnittliche Stickoxidbelastung im Juli 2018 war 61 µg/m³. Der gesetzlich zulässige Jahres-Mittelwert beträgt 40 µg/m³.

Ich habe die Daten selbst grafisch aufbereitet:

Stickoxid-Messwerte Januar 2016 bis Juli 2018 in Darmstadt (Station Hügelstraße). Datenquelle: HLNUG. Grafik: M. Huth. Lizenz: CC0

Man erkennt, dass der zulässige Grenzwert so gut wie nie eingehalten wird, und auch kein klarer Trend zur Besserung erkennbar ist.
Der krasse Wert für Juli 2018 könnte mit der Umgebungstemperatur zusammenhängen.

Bickenbach: Aktion gegen Gehwegparken

Das Gehwegparken wird in Darmstadts südlicher Nachbargemeinde Bickenbach nicht mehr toleriert.

Wie das Darmstädter Echo berichtet, haben sich AWO, VdK, evangelische Kirchengemeinde und die “Silversurfer” mit dem Bürgermeister zur Aktion „Wir brauchen unseren Gehweg“ zusammengeschlossen und einen Flyer auf den Weg gebracht, der den Gehwegparkern an die Scheiben geheftet werden soll. In diese Aktion ist auch der gemeinsame Ordnungsbehördenbezirk eingeschlossen, den Bickenbach mit seinen Nachbarn Alsbach-Hähnlein und Pfungstadt bildet.

Mit dem Flyer, der “nach dem Ferienende” verteilt wird, wird darauf aufmerksam gemacht, dass Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, die Nutzer von Rollatoren, Kinder mit Rädchen und Rollern aber auch die Fußgänger durch die Fahrzeuge auf dem Trottoir der Weg versperrt wird. Die Fahrer werden aufgefordert, stattdessen Grundstückseinfahrten, die ausgewiesenen Parkflächen sowie Garagen zum Abstellen ihrer Fahrzeuge zu nutzen.

Aussage des Bürgermeisters:
Man werde zunächst mit der Flyer-Aktion an die Autofahrer appellieren, danach sollen von der Kommunalpolizei kostenpflichtige Verwarnungen verteilt werden.

Update 22.1.2019: Ein Gespräch mit Herrn Bürgermeister Hennemann hat ergeben, dass sich trotz gelegentlicher Kontrollen des Ordnungsamtes bisher keine Veränderung im Stadtbild ergeben hat.

Radschnellweg DA-F – Alternative Führung DA

Die Route des Radschnellwegs Darmstadt-Frankfurt ist auf Darmstädter Gemarkung nur im nördlichen Teil festgelegt.

Für den südlichen Teil (Wixhausen Bahnhof bis Hauptbahnhof) soll es im Jahr 2018 eine Bürgerbeteiligung geben.

Stefan Nold hat sich die Mühe gemacht und eine Variante entwickelt. Die Route ist in blau dargestellt, die am schwierigsten umzusetzenden Bereiche sind rot hinterlegt.

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Beschrieb (PDF 10 Seiten)

Maßnahmenliste (PDF 2 Seiten)

Darmstadt bereitet sich auf Fahrverbote vor

Nach dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts gab es direkt eine Aussage von OB Partsch und Umweltdezernentin Akdeniz (Quelle: www.darmstadt.de):

„Voraussichtlich“, so Akdeniz, „wird nicht die gesamte Innenstadt gesperrt werden und es wird zu keiner Total-Blockade kommen. Der zeitliche Rahmen ist derzeit noch nicht absehbar.“

In einem Videointerview mit dem hr sagte Partsch, dass die Fahrverbote erst umgesetzt würden, falls Darmstadt dazu rechtlich gezwungen würde. (Quelle:  hr)

Es wurden bereits drei Straßenabschnitte ausgewählt, welche “nach entsprechender Vorbereitung” gesperrt werden könnten:

  1. Heinrichstraße zwischen Heidelberger Straße und Wilhelminenstraße
  2. Hügelstraße zwischen Tunnelausgang und Karlstraße
  3. Zeughausstraße zwischen Luisenstraße und Schleiermacherstraße

Auf dieser Karte sind die drei Abschnitte dargestellt (in rot):

Es ist ersichtlich, dass die Wirkung (orange) weit über die kurzen Abschnitte hinaus geht, da die zentrale Ost-West-Durchfahrung Darmstadts komplett unbefahrbar wird (wenn man nur die Hauptverkehrsstraßen betrachtet).

Eine Ost-West-Querung wird nur noch entlang der Landskronstraße im Süden, oder entlang des Rhönring im Norden bzw.  Carl-Schenck-Ring und Martin-Luther-King-Ring ganz im Norden möglich sein. (grün)

Partsch und Akdeniz machen deutlich, dass Fahrverbote für sie das letzte Mittel sind.

Ich habe nichts gegen Fahrverbote, aber ich würde mich freuen, wenn die Ziele des Radentscheids zügig beschlossen und umgesetzt werden würden.

Radentscheid für Darmstadt

Die Gruppe Radentscheid Darmstadt stellte heute ihren Plan für ein Bürgerbegehren vor, das parallel zur Landtagswahl im Herbst 2018 in Darmstadt zur Abstimmung gestellt werden soll.

Verbesserungen für den Radverkehr

Der Radentscheid fordert einen starken Ausbau der Darmstädter Radwege und eine sichere Gestaltung von Kreuzungen.
„In Darmstadt muss in die Sicherheit des Radverkehrs investiert werden“, erläutert Initiator David Grünewald (27). „Wir stehen noch unter dem Eindruck der beiden tödlichen Unfälle zwischen LKW und Radfahrenden im November 2017.“

Der Radentscheid verspricht sich von der anstehenden Kampagne eine spürbare Verbesserung und gibt der Stadtpolitik konkrete Handlungsziele vor.

So sollen jährlich 5 km Hauptstraßen umgestaltet werden. Dabei wird ein Radweg von mindestens 2,30 m pro Straßenseite entstehen, um Radverkehr in unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Um neben der objektiven Sicherheit auch das persönliche Sicherheitsgefühl zu steigern, sollen die neuen Radwege durch ein bauliches Element vom Kraftverkehr getrennt werden. „Die Niederlande verfolgen seit Jahren diese Strategie und konnten das Radfahren für breite Bevölkerungsschichten erschließen. Kinder, Erwachsene wie Senioren nutzen diese konfliktarme Führungsform“, führt Grünewald weiter aus, der in einem Ingenieurbüro arbeitet.

Verbesserungen für den Fußverkehr

Der Radentscheid hat auch Verbesserungen für den Fußverkehr im Blick. Der Fußverkehr hat einen Anteil von knapp 30 % aller zurückgelegten Wege in Darmstadt. So sollen die neuen Radwege getrennt vom Fußverkehr gebaut und der Vorrang der Fußgänger vor abbiegenden Fahrzeugen in Einmündungsbereichen durch sogenannte Aufpflasterungen verdeutlicht werden.

3.400 Unterschriften

Um das Bürgerbegehren erfolgreich einzureichen, benötigt der Radentscheid rund 3.400 Unterschriften.
„Wir sind zuversichtlich, dieses Ziel innerhalb kürzester Zeit zu erreichen“, gibt sich Sabine Crook optimistisch. „Als ich mich 2008 für die Bürgerinitiative Ohne Nordostumgehung! engagiert habe, hatten wir innerhalb von 4 Wochen über 15.000 Unterschriften beisammen.“
Neben der persönlichen Ansprache auf der Straße, hat die Gruppe über 60 Einzelhändler in Darmstadt hinter sich, die die Unterschriftenlisten in ihren Läden auslegen.

„Für uns ist es ein wunderbares Signal, dass der lokale Handel die Nahmobilität der Darmstädterinnen und Darmstädter fördert“, meint Gerson Reschke (33). „Ich möchte meinen beiden Kindern die Möglichkeit bieten, unbeschwert mit dem Rad Freunde zu besuchen und zur Schule zu fahren“, Reschke abschließend.

Hintergrund

Der Radentscheid ist eine Initiative Darmstädter Bürgerinnen und Bürger. Die Gruppe führt eine politische Kampagne für sichere und bequeme Radwege im Alltagsverkehr.
Der Radentscheid sammelt aktuell Unterschriften für ein Bürgerbegehren gemäß § 8b der Hessischen Gemeindeordnung. In der zweiten Stufe erfolgt ein Bürgerentscheid, der parallel zur Hessischen Landtagswahl am 28. Oktober 2018 stattfinden könnte. Bei Erfolg verpflichtet der Bürgerentscheid die Stadt Darmstadt auf mindestens 3 Jahre. Es können sich alle EU-Bürger über 18 Jahre beteiligen, die mit ihrem ersten Wohnsitz in Darmstadt gemeldet sind.

Der Radentscheid wird von zahlreichen Einzelpersonen, Verbänden und Darmstädter Einzelhändlern als Sammelstellen unterstützt.
Der Radentscheid hat Vorbilder in Berlin und Bamberg. Zuletzt hat der Stadtrat Bamberg die Ziele des Radentscheids Bamberg beschlossen.

Links

https://radentscheid-darmstadt.de

Pressebericht über den bereits erfolgreich beendeten Radentscheid Bamberg:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/oberfranken-bamberg-will-noch-mehr-fahrradstadt-werden-1.3845301

Medienspiegel vom Volksentscheid Fahrrad (Berlin):
https://volksentscheid-fahrrad.de/de/medienspiegel/

Heinerbike kommt

Drei Jahre Vorarbeit haben sich gelohnt: Ab Frühjahr 2018 können fünf E-Lastenräder von allen Darmstädtern kostenfrei ausgeliehen werden.

www.heinerbike.de

Historie:

15. März 2018 Lieferung der Lastenräder.
Dezember 2017 Bestellen der Lastenräder.
November 2017 Förderantrag zum laufenden Betrieb wird vom Magistrat der Stadt Darmstadt beschlossen.
August 2017 Förderantrag zum Kauf der Räder wird vom Magistrat der Stadt Darmstadt beschlossen.
Juni 2017 Förderantrag zum laufenden Betrieb wird bewilligt.
Januar 2017 Vernetzungstreffen mit allen Beteiligten.
Januar 2017 Förderantrag zum Kauf der Räder wird bewilligt.
November 2016 Lastenradverleih TINK zu Besuch in Darmstadt.
September + Oktober 2016 Förderantrag für den laufenden Betrieb in kürzester Zeit erstellt und eingereicht. (TT + Stadt DA)
September 2016 TransitionTown Darmstadt erklärt sich bereit, den laufenden Betrieb des Lastenradverleih zu übernehmen.
Juli 2016 Stadt Darmstadt schreibt einen kostenlosen Lastenradverleih ins Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung.
Sommer 2015 bis Juni 2016 Martins erfolglose Suche von Kooperationspartnern, trotz intensiver Vorarbeit z.B. mit dem ADFC („Verleihen an Unbekannte? Kostenlos? Geht gar nicht..“)
März 2015 Martin Huth hat Inspiration für einen Lastenradverleih vom Bundesumwelt- und Verkehrskongress mitgebracht.

Finanzierung durch die Stadt Darmstadt und das Umweltbundesamt

Es gibt drei Magistratsvorlagen:

a) Kauf von vier Rädern:
Magistratsvorlage 2017/0130 “Lincoln by bike”, beschlossen am 9.8.2017.

b) Kauf des fünften Rades (LincolnLader):
Das fünfte Rad wurde von der Bauverein-Tochter BVD New Living Gmbh & Co. KG im Rahmen des städtebaulichen Vertrags Lincolnsiedlung finanziert.
(Magistratsvorlage 2015/0455, Anlage 1, S. 9: “Die Vorhabenträgerin verpflichtet sich, finanziell [..] an der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes mitzuwirken. [..] Bereitstellung von BikeSharing incl. Lastenräder”).

c) Laufender Betrieb:
Magistratsvorlage 2017/0350 „Förderantrag ‘HeinerBike – Ein freies Lastenradverleihsystem für Darmstadt’“, beschlossen am 8.11.2017.

Das sechste Rad (EulenExpress) wurde vom AStA der TU Darmstadt finanziert und organisiert.