Archiv der Kategorie: Lärm

Fahrgastbeirat fordert leisere Türpieper in Zügen

Im Jahr 2016 hatte ich mich über laute Türpieper in den Zügen der Odenwaldbahn und der HLB geärgert, und einen Artikel in diesem Blog geschrieben.

Nun hat der Dadina-Fahrgastbeirat einen (von mir eingebrachten) Antrag beraten und einstimmig beschlossen.

Das Protokoll der Sitzung vom 12.2.2020 wurde auf www.dadina.de veröffentlicht (12. Sitzung, TOP 5.1, Seite 10+11). Zitat daraus:

  1. Der DADINA-Vorstand wird aufgefordert, auf die Unternehmen HLB sowie VIAS einzuwirken, die Warnanlagen an den Türen ihrer  Züge innerhalb von 6 Monaten mit einer adaptiven Lautstärkeregelung auszustatten.
  2. Bei zukünftigen Ausschreibungen von Bahn-Verkehrsleistungen wird die adaptive Lautstärkeregelung an den Türen verpflichtende Vorgabe.

Es wird empfohlen, den Antrag nicht auf die Unternehmen HLB und VIAS zu beschränken, sondern dies generell zu fordern, z.B. auch für Straßenbahnen der HEAG mobilo.

Update 26.2.2021: RMV und HEAG mobilo haben eine Stellungnahme abgegeben, siehe diesen Artikel.

Flugroute Nordverschiebung – Voraussetzungen

Im Darmstädter Norden gibt es Fluglärm, denn eine der Abflugrouten des Frankfurter Flughafens – Amtix (kurz) – führt zwischen Arheilgen und Wixhausen hindurch.

Es gibt den Vorschlag, die Flugroute nach Norden zu verschieben, so dass sie zwischen Wixhausen und Erzhausen liegt.

Was muss passieren, damit diese Route Realität wird? Auskunft des „Forum Flughafen und Region (FFR)“:

  1. Breite Debatte mit den betroffenen Kommunen mit externer, neutraler Moderation.
  2. Sollte das Votum positiv ausfallen und..
  3. sich auch die Fluglärmkommission dem anschließen, wäre es dennoch..
  4. ein langer Verfahrensweg bis zur Realisierung der Verschiebung, für die nicht zuletzt..
  5. das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung sein Plazet geben müsste.

Klingt nicht danach, als ob die Umsetzung vor 2019 kommt..

Ausserdem soll irgendwann die Studie „zweites Schallschutzpaket“ veröffentlicht werden, beschlossen werden, umgesetzt werden.

Quelle: Echo Online

Die Stadt Darmstadt hat Interesse an der Umverlegung, da dann evtl. einige Baugebiete aus der Fluglärmbeschränkungszone fallen.

Ich habe auch ein Interesse an der Umverlegung, da ich derzeit von Fluglärm betroffen bin und nach der Verlegung nicht mehr. -> Petition für die Nordumfliegung Kranichsteins

Ohne die Startbahn West hätten wir das Problem natürlich gar nicht..

*** Update 15.2.2018 ****

An Punkt 3) der langen Liste hakt der Prozess der Nordverschiebung:

Die Fluglärmkommission hat dem „zweiten Maßnahmenpaket Aktiver Schallschutz“ die erforderliche Zustimmung verweigert.

http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/darmstadts-umweltdezernentin-barbara-akdeniz-kritisiert-entscheidung-der-fluglaermkommission_18527353.htm

Und wieder werden Jahre ins Land gehen.. Ich zitiere mal einen Leserbrief aus der Arheilger Post von heute (von Sibylle Kehm):

Wir Arheilger sind genau genommen zur „Käfighaltung“ verdonnert worden.

Anfangen möchte ich damit, dass unsere Kinder von Geburt an unter dem Fluglärm leiden. Unsere Gesundheit wird durch den Fluglärm stark in Mitleidenschaft gezogen.

Gespräche im Freien finden entweder nur mit mehrmaligen Unterbrechungen oder überhaupt nicht statt. Einen gemütlichen und entspannten Aufenthalt bei schönem Wetter in seinem Garten, das wäre ein Traum, findet aber auch nicht statt.

Freunde kommen normalerweise nur einmal zu Besuch, danach hört man nur, kommt doch lieber zu uns, da ist es nicht so laut wie bei euch.

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*** Update 4.5.2018 ****

Das Theater geht weiter.

Zitat aus einem Echo-Artikel von heute:

Das Konsultationsverfahren zur Erörterung einer möglichen Verlagerung der umstrittenen Flugroute „Amtix kurz“ über Darmstadts Norden beginnt im Juni. Das teilte die Fluglärmkommission (FLK) mit. Danach hat die Kommission in ihrer Sitzung am Mittwoch mit der Mehrheit der Mitglieder das zweite Maßnahmenpaket Aktiver Schallschutz und einen überarbeiteten Vorschlag zum Konsultationsverfahren beschlossen.

Wozu dient das Konsultationsverfahren?

Die Erörterung solle in erster Linie Transparenz herstellen, sagte er. „Wir wollen, dass die Menschen nachvollziehen können, warum wir diese Maßnahme empfehlen und wir wollen herausfinden, ob es Aspekte aus der Bevölkerung gibt, die wir noch nicht berücksichtigt haben.“ Die FLK und das FFR würden danach entscheiden, ob sie einem von einem Monitoring (Überwachung) begleiteten Probebetrieb für die Verlegung der Flugroute empfehlen. Der Konsultationsbericht werde Teil der Beurteilungsgrundlagen für diese Entscheidung sein.

Details zum Konsultationsverfahren:

Die Konsultation soll im Juni 2018 mit drei Informationsveranstaltungen in Darmstadt, Erzhausen und Weiterstadt beginnen. Dort sollen die Routenverlagerung und die künftige Lärmbelastung detailliert vorgestellt werden. Zuvor soll bereits in diesem Monat die Internetseite (www.konsultation.aktiver-schallschutz.de) zu dem Verfahren online gehen. Dort können sich Bürger dem FLK zufolge nicht nur informieren, sondern auch Fragen stellen und Kommentare abgeben.

Ab August sollen dann in einem weiteren Schritt in zwei Gruppen Bürger und politische Vertreter aus den betroffenen Kommunen tagen. Nach dem überarbeiteten Konzept werden der per Zufall ausgewählten Bürgergruppe Menschen aus den nördlichen Darmstädter Stadtteilen sowie aus Erzhausen, Mörfelden-Walldorf und Weiterstadt angehören. Die Auswahl der Bürger wird ein „Neutralitätsbeirat“ kontrollieren. Die Bürgergruppe soll unabhängig von der Politikergruppe zusammenkommen. Beide sollen über die Untersuchungergebnisse und Hintergründe der geplanten Routenverlagerung informiert werden und ihre Meinungen und mögliche Alternativvorschläge einbringen können.

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*** Update 6.2.2021 ****

Nachdem letzten Herbst tatsächlich der Probebetrieb für die Verschiebung der Flugroute nach Norden gestartet ist, und wegen der verringerten Flugzahlen durch die Corona-Pandemie eine Auswertung schwierig ist, gab es letzte Woche den Super-Gau (für Arheilgen und Kranichstein):

Der Probebetrieb wurde „mit sofortiger Wirkung“ ausgesetzt, da möglicherweise Kollisionsgefahr mit einer anderen Flugroute besteht.

https://www.darmstadt.de/nachrichten/darmstadt-aktuell/news/probebetrieb-der-flugroute-amtix-kurz-wird-wegen-potentieller-sicherheitsprobleme-ausgesetzt

Aus der Pressemeldung der Stadt:

Am 17. Februar 2021 wird die Aussetzung des Probebetriebs auch Thema bei der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt sein. Dort sollen die Gründe für die Aussetzung und die Rückschlüsse aus dem Betrieb der verlagerten Flugroute bis zur Aussetzung intensiv diskutiert werden. „Wir werden weiterhin für die Lärmentlastung des Darmstädter Nordens eintreten und alle weiteren Schritte kritisch und intensiv begleiten, denn es ist klar, die Entlastung des Darmstädter Nordens war, ist und bleibt absolut notwendig. Das sehen die beteiligten Gremien ebenso, deshalb bin ich zuversichtlich, dass eine sichere und nachhaltige Entlastung geschaffen werden kann“, versichert Dezernentin Akdeniz.

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Links mit weiterführenden Informationen:

Odenwaldbahn will laute Türpieper nicht leiser machen

Wer schon mal mit der Odenwaldbahn gefahren ist, weiss, wovon die Rede ist: Die Warnsignale beim Schließen der Türen.

Die Lautstärke ist für mich nur auszuhalten, indem ich mir die Ohren zuhalte.  Das Geräusch ist gefühlt wesentlich lauter als in der S-Bahn bzw. den Regionalbahnen nach Frankfurt / Mainz bzw. der Darmstädter Straßenbahn.

Ich habe herausgefunden, dass der Gesetzgeber die Möglichkeit gibt, die Lautstärke an die Umgebung anzupassen.
Ich habe dem Betreiber der Odenwaldbahn vorgeschlagen, die Türpieper entsprechend umzurüsten.

Folgende Mail erreichte mich heute (Auszüge, Markierungen von mir):

Die Itinos sind bereits beim Bau Anfang der 2000er Jahre mit Warntongebern ausgestattet worden und damit vor der von Ihnen genannten EU-Regelung TSI PRM 1300_2014. Die Lautstärke der Warntongeber ist nicht variabel, entspricht aber der anderer Fahrzeuge sowie den rechtlichen Anforderungen.

Ein denkbarer Austausch der Warntongeber wäre mit hohen Aufwänden verbunden. Zudem ist uns neben Ihrer keine weitere Kritik an den Warntönen bei der Odenwaldbahn bekannt. Da der Itino pro Fahrzeugseite lediglich zwei Türen aufweist, befindet sich im Innenraum auch nur ein kleiner Teil der Sitzplätze in unmittelbarer Türnähe. Wir sehen daher keine Notwendigkeit des Austauschs der Warntongeber.

Die Pieptöne bleiben also so laut, weil der Umbau Geld kostet, und weil sich noch niemand darüber beschwert hat.

Wer sich von den lauten Türpiepern in der Odenwaldbahn gestört fühlt, kann gerne an kundenanliegen@rmv.de bzw. info@fahma-rheinmain.de schreiben, und den Einbau einer Lautstärkeregelung fordern.

Lärmgrenzwert mit Ausnahmen für Sportwagen

Autolärm nervt und macht krank. In der Straßenverkehrsordnung ist sogar vorgesehen, dass Straßen geschlossen werden, wenn es zu laut ist.

Leider habe ich noch von keinen Fall gehört, in dem eine Straße geschlossen wurde.

Die EU hat im März 2014 neue Grenzwerte für die Lärmemissionen von Autos beschlossen.

Die Grenzwerte sollen ab 2016 schrittweise – gaanz langsam – abgesenkt werden.

Die Regelung gilt nur für Neuwagen. Bei Motorrädern ändert sich nix. Und für bestimmte Fahrzeugtypen wurde ein höherer Grenzwert festgelegt als bisher! Lärmgrenzwert mit Ausnahmen für Sportwagen weiterlesen