Zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Luisenplatz – Fußverkehrscheck

Fußverkehrs-Check Darmstadt bei den 1. Klima- und Umweltaktionstagen

Im September 2018 gab es die 1. Darmstädter Klima- und Umweltaktionstage.

Im Rahmen der Aktionstage hat Sylke Petry vom FUSS e.V. einen Fußverkehrscheck der Stecke Luisenplatz-Hauptbahnhof angeboten.

Die Ergebnisse des Checks sind hier dokumentiert. Zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Luisenplatz – Fußverkehrscheck weiterlesen

Stadt Darmstadt will Gehwegparken regulieren

Überraschung! Nachdem viele Jahre lang quasi nichts passierte im Woogsviertel, sollen nun an einigen Straßen Parkmarkierungen aufgebracht werden.

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Damit wird die Idee der Falschparker-Aktionswoche von weGErecht e.V. aufgegriffen: Viele Straßen sind breit genug, dass alle Autos regelkonform auf der Fahrbahn parken können.

Der Text des Antrags:

Förderung des Fußverkehrs durch Vermeidung von unreguliertem Gehwegparken

Der Magistrat wird beauftragt die Straßenverkehrsbehörde zu veranlassen in den folgenden Straßenabschnitten mit ausreichender Breite zeitnah Parkflächen auf der Straße aufzuzeichnen, um die Autofahrerinnen und -fahrer vom nicht zulässigen Parken auf den Bordsteinen abzuhalten. Zusätzlich sollen wenn möglich Schilder aufgestellt werden, die auf das Verbot des Gehwegparkens hinweisen.

In einem ersten Schritt sollen folgende Straßenabschnitte angepasst werden:

  • Hochstraße (Abschnitt zwischen Kiesstr. und Nieder-Ramstädter-Straße)
  • Hoffmannstraße
  • Darmstraße
  • Roßdörfer Straße (zwischen Breslauer Platz und Beckstraße)
  • Heidenreichstraße
  • Soderstraße (Abschnitt zwischen Beck- und Heidenreichstraße)
  • Riedlinger Straße (unterer Abschnitt zum Café Chaos hin)

Begründung:
Das Parken auf dem Bordstein ist in diesen Straßen nicht  notwendig, da die Straßenbreite trotz parkender Autos ausreichend für den Durchgangsverkehr ist. Durch einen freien Bordstein wäre es für den Fußverkehr, Menschen mit Kinderwägen und mobilitätseingeschränkte Menschen einfacher zu passieren. Zudem würde kein Parkplatz wegfallen, der Parkdruck bliebe identisch.

Grundsätzlich freue ich mich sehr über den Antrag. Endlich passiert was im Woogsviertel.
Es fehlt eine Angabe, wie breit die Parkstände sein sollen. 200-210 cm sollten es aus meiner Sicht sein.
Was mich stört, ist die Einzelfallcharakteristik. -> wir machen diese und jene Straße.
Besser wäre aus meiner Sicht, es wie in Karlsruhe systematisch anzugehen. Naja.
Die Kiesstraße sollte als Schulweg übrigens vorrangig von auf dem Gehweg parkenden Fahrzeugen befreit werden. (siehe Arikel „Gehwegparken im Woogsviertel wird weiter toleriert„).

Die Stadtverordnetenversammlung hat der Vorlage am 27. September 2018 zugestimmt.

Ausserdem gibt es einen weiteren Antrag der Koalition: Die Errichtung von Quartiersgaragen soll geprüft werden. Auch diesem Antrag wurde mehrheitlich zugestimmt.

Klimaschutz egal – Hambacher Forst wird geräumt

Strom aus Braunkohle zu erzeugen – das ist die unökologischste Möglichkeit. Pro kWh erzeugtem Strom werden mehr klimaschädliche Gase erzeugt als mit jedem anderen Brennstoff.

Mitten in der Klima- und Kohleausstiegsdebatte (u.a. „Kohlekommission“) beginnt Anfang Oktober die nächste Rodungssaison – und RWE will den Hambacher Forst fällen.

In vorauseilendem Gehorsam hat die Landesregierung NRW nun angeordnet, die dort gebauten Baumhäuser zu räumen, wahrscheinlich damit RWE in zwei Wochen freie Bahn hat.

Es sind traurige Bilder, die gestern und heute im Hambacher Forst entstanden sind, wie diese Zusammenfassung vom WDR zeigt:

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr-extra/video-wdr-extra-raeumung-und-widerstand—polizeieinsatz-im-hambacher-forst–uhr-100.html

Es ist gut, dass nun alle Bürger mitbekommen, worum es geht im Kohlekonflikt. Dass wir in Deutschland die Kohleverstromung jetzt beenden müssen, um die Klimaerwärmung zu begrenzen. (und vor allem die Braunkohleverstromung)

Für mich ist schwer erträglich, wie unwichtig der Klimaschutz wird, wenn es konkret wird.

Übrigens geht es nicht nur ums Klima. Der Hambacher Forst ist ein wertvoller Urwald, es werden Dörfer abgebaggert, mit dem Abraum entsteht eine unwirtliche Wüste, die Macht der großen Energiekonzerne ist unerträglich, unsere Lebensgrundlagen werden mit einem wärmeren Klima zerstört.

Zitat aus Telepolis:

Die Kohleindustrie und die ihr ergebenen Politiker setzen auf Gewalt und kaltschnäuzige Unterdrückung demokratischen Protestes, um auch noch den letzten Krümel Kohle verbrennen zu können.

Presseschau:

Fahrverbote in Frankfurt

Nun wird es ernst:

Ab Februar 2019 dürfen keine Euro-4-Dieselfahrzeuge mehr in Frankfurt fahren.
Ab September 2019 dürfen keine Euro-5-Dieselfahrzeuge mehr in Frankfurt fahren.

Das hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden heute entschieden.

Quelle: z.B. http://www.fr.de/wirtschaft/fahrverbote-gericht-verhaengt-fahrverbot-fuer-frankfurt-a-1577441

„Wir sollten begreifen, dass es um die Gesundheit von uns allen geht“, betonte Hartmann.
Das Gericht fasste die Ergebnisse der Forschung zusammen: Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen gingen auf das Umweltgift Stickstoffdioxid zurück, Diabetes werde verstärkt.

Grund sind die Stickoxid-Werte, welche auch in Frankfurt seit Jahren oberhalb der gesetzlich zugelassenen Grenzwerte liegen.

Nun bin ich auf den aktualisierten Luftreinhalteplan gespannt, der wohl in einigen Monaten kommt. Und auf die Reaktionen der Politik, die nun wohl endlich Druck auf die Automobilhersteller machen muss, wenn sie die Fahrverbote doch noch abwenden möchte.
Vielleicht bekommen wir ja doch noch Hardware-Nachrüstungen (also Harnstoff-Einspritzungen) bei Dieselfahrzeugen.

Natürlich ist das Thema in Hessen der Aufreger des Tages, wie dieser Screenshot zeigt:


+++++ Update 22.10.2018 +++++

Die Bundesregierung will das Urteil umgehen und Fahrverbote verhindern. Dazu plant sie, das Bundesimissionsschutzgesetz (BImSchG) so ändern, dass Fahrverbote bei geringer Überschreitung als unverhältnismäßig eingestuft werden.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/merkel-diesel-fahrverbote-101.html

Geschwindigkeitskontrolle auf Streckenabschnitt

Darauf warte ich schon lange: dass die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nicht mehr punktuell kontrolliert wird, sondern über einen längeren Streckenabschnitt.

Technisch ganz einfach: Kennzeichen beim Reinfahren und Rausfahren aus dem Abschnitt erfassen, und die Durchfahrtsdauer ermitteln. War die Zeit zu kurz, war das Fahrzeug im Mittel zu schnell.

Damit ist sichergestellt, dass über die gesamte Strecke die zugelassene Höchstgeschwindigkeit eingehalten wird.

In der Nähe von Hannover soll eine solche Anlage seit drei Jahren in Betrieb gehen, jedoch bekommt sie bis heute keine Zulassung. Von weiteren Anlagen in Deutschland oder gar Darmstadt ist mir nichts bekannt.

Aus dem verlinkten Artikel von heise online:

In Österreich und den Niederlanden .. gibt es die Section Control bereits seit mehreren Jahren.

*** Update 14. März 2019 ***

Gerichtsentscheidung: SectionControl verstößt gegen den Datenschutz und ist nicht zulässig.

Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gericht-stoppt-bundesweit-erstes-Streckenradar-4333809.html

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